Das Diskursprojekt und seine Anfänge

 

Die Gründung des „Forums Neue Politik der Arbeit“

Wenn die Suchprozesse der bestehenden Institutionen der Arbeit unter den Bedingungen neuer Unübersichtlichkeiten erfolgreich gestaltet werden sollen, wenn neues Aufklärungswissen der Arbeitsgesellschaft über sich selbst und ihre realistischen Entwicklungsmöglichkeiten entstehen und wirkungsvoll zur Geltung gebracht werden soll, muss neben dem analytischen Blick „von oben“, also auf das von da aus erschließbare Ganze der Veränderungsprozesse, ganz wesentlich auch „von unten“ an der neu entstehenden primären Arbeitspolitik im Bereich der „Neuen Arbeit“ angesetzt werden. Auch hier gilt es Wissen über die Zusammenhänge und realen Möglichkeiten herzustellen - durch den kritischen Blick auf die neu entstehenden „objektiven“ Strukturen, sowie auch durch den Blick auf deren reflexive Einholung durch die individuellen Subjekte, die unter den neuen Bedingungen arbeiten und ihre arbeitsbezogenen Interessen artikulieren - zunehmend die Trennung zwischen Arbeiten und Leben überschreitend.

Wenn es also darum geht, sich den Erfahrungen und Integrationsinitiativen „von unten“ unvoreingenommen zuzuwenden, damit Aufklärungswissen im Getümmel dialogischer Begegnungen neu entstehen kann, dann sind damit Überlegungen angesprochen, die auf der einen Seite die wissenschaftliche Praxis dazu drängen, Vorstellungen eines privilegierten eigenen Erkenntniszugangs gründlich infrage zu stellen und sich demgemäss auch methodisch zu öffnen, Anregungen aus den Diskussionen um Forschung und Beratung aufzunehmen und an ältere Debatten über Feld- und Aktionsforschung produktiv anzuknüpfen. Gleichermaßen stellt sich für die bestehenden, immer noch tragenden Institutionen unserer institutionell verfassten Arbeitsgesellschaft die Herausforderung, ihre institutionell „vorgestanzten“ Arbeitsroutinen selbstkritisch fragend und offen für neue Erfahrungen und Ansätze ‚primärer Arbeitspolitik‘ zu überschreiten. Die institutionellen Leitideen, die diesen Herausforderungen gerecht werden und an die vervielfältigten Alltagserfahrungen der ArbeitnehmerInnen überzeugend anknüpfen könnten, sind noch nicht gefunden.

Der Dialog zwischen Wissenschaft und Politik im „Forum neue Politik der Arbeit“ soll weitergehende Klärungen über gemeinsame Wegrichtungen und Verfahren ermöglichen, die uns allen zu soliderem neuen Orientierungswissen verhelfen können.

 

 

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